Am vergangenen Wochenende, dem 21. November 2021, stellten sich drei junge angehende Meister aus den beiden größten Vereinen des KBVD zu ihrer Prüfung zum 1. Dan. Nach monatelanger Vorbereitungszeit, gezeichnet von pandemiebedingten Strapazen, kam für Leo und Pia Ludwig (TSC Eintracht Dortmund) sowie Moritz Stockbrügger (TSV Amshausen) nun endlich der große Tag.
Die drei Prüflinge stellten in über 2 Stunden jeweils die Goshin-Jitsu-no-Kata vor, gefolgt von einer stichpunktartigen Überprüfung des Braungurt-Programms und dem ausgearbeiteten Prüfungsprogramm zum Shodan. Der 1. Dan ist dabei alles andere als ein Klacks! Bereits die Kata verlangt höchstes technisches und geistiges Können – und das ganz zu Beginn der Prüfung. Hier wurde besonders der unterschiedliche Stil der beiden Kampfkunstschulen deutlich, denn die Dortmunder Version der Goshin-Jitsu-no-Kata unterschied sich in vielen Ausdrucksformen von der Kata des Amshausener Prüflings. Die Tatsache, dass eine Kata gewisse Prinzipien lehren und veranschaulichen soll, machte diesen Umstand jedoch keineswegs schlimm. In dieser Kategorie entfaltet sich jeder Jiu-Jitsuka ganz individuell.
Genau so individuell ging es auch im restlichen Teil weiter. Beim Shodan müssen die Prüflinge nicht nur die Technik beherrschen, sondern auch das erste Mal Theorieverständnis beweisen. Das dazugehörige Prüfungsfach: „Erklären und demonstrieren von Schlag-, Tritt- und Blocktechniken.“
Im letzten Teil ihres Programms galt es, zehn eigens zusammengestellte Techniken vorzuführen, wobei dies z. B. in Form einer eigenen Kata oder in einem ausgearbeiteten Szenario erfüllt werden kann. Pia und Moritz stellten (zufällig) eine Szene am Tisch dar. So verteidigte sich Pia z. B. gegen einen belästigenden Mann und Moritz gegen übellaunige Mitspieler beim Kartenspielen in der Bar. Dabei behalfen sich die beiden mit allen möglichen Alltagsgegenständen wie einer Flasche, einem Becher, einem Stift oder auch der Sporttasche.
Leo legte im wahrsten Sinne noch eine Schüppe drauf und stellte gleich eine ganze Baustelle nach. In seinen Zusatzaktionen verteidigte er sich gegen einen Arbeitskollegen auf der Baustelle, der in der Mittagspause aggressiv und handgreiflich wird. Hier flogen „Steine“, Ketten, Besen, Flaschen, Helme und zu guter Letzt natürlich auch der Angreifer.
Das Ergebnis dieser außerordentlichen Leistungen war schnell klar: Leo und Pia Ludwig sowie Moritz Stockbrügger durfen sich nach einem harten Prüfungstag verdient Träger des Shodan, dem ersten Meistergrad, nennen.
Nochmals Gratulation und ein riesiges Dankeschön für die unterhaltsame, großartige Prüfung auf hohem Niveau!
Text & Bild: Christopher Spickhoff